FAHRGAST - Die Zeitung |
Ausgabe 2/2000 - Juli 2000 |
www.fahrgast.at/z00-2-1.htm - Letzte Änderung dieser Seite am 17.7.2000 (ARK) |
Die neue U-BahngarniturNeuerungen, speziell für sehbehinderte und blinde FahrgästeAm 27. Mai 2000 stellten die Wiener Linien anlässlich des Tramwaytages den Prototyp der neuen U-Bahn-Garnitur (Type V/v) erstmals der Öffentlichkeit vor. Gegenüber den alten Garnituren der Serie U bringen zahlreiche techniche Neuerungen auch den Fahrgästen wesentliche Verbesserungen. So werden etwa Klimaanlagen an heißen Tagen für angenehme Temperaturen im Fahrgastraum sorgen. Der ganze, im Betrieb unteilbare Zug hat nur mehr an den Enden Führerstände, dadurch wird erstmals zwischen den einzelnen Wagen ein Durchgang über breite Übergänge möglich sein. Somit kann eine bessere Verteilung der Fahrgäste bei gleichzeitiger Anhebung des Sicherheitsgefühls vor allem in verkehrsschwachen Zeiten erreicht werden. Weiters wird die Gefahr minimiert, dass blinde Personen versehentlich in den Raum zwischen den einzelnen Wagen gelangen. Im Normalfall werden alle Türen nach dem Anhalten in der Station automatisch geöffnet, was für sehbehinderte und blinde Fahrgäste zu einer leichteren akustischen Ortung der Türen führen soll. Lediglich bei ungünstigen Witterungsverhältnissen müssen in offenen Stationen die Türen von den Fahrgästen per Knopfdruck geöffnet werden. Um in diesem Falle sehbehinderten und blinden U-Bahn-BenützerInnen das Auffinden der außen angebrachten Türbetätigungstasten zu erleichtern, haben die Wiener Linien und die Firma Siemens gemeinsam mit den Wiener Blindenorganisationen zwei wesentliche Innovationen entwickelt. Die Tasten sind von der sonst glatten Außenwand deutlich abgehoben und weisen einen merkbaren Druckpunkt auf. Oberhalb und unterhalb der Tasten sind auf der Außenseite der Türglasscheiben rote, rauhe und daher sehr gut erkenn- und ertastbare Folien angebracht. Das äußerst positive Gesprächsklima zwischen den Wiener Linien und den Sehbehinderten- und Blindenorganisationen hat zu einer sehr frühen Berücksichtigung von Anregungen bei der Entwicklung dieses Fahrzeuges geführt. Daraus sind beispielhafte Innovationen entstanden, die sehbehinderten und blinden Fahrgästen die Benützung dieses modernen Verkehrsmittels erleichtern. Wolfgang Kremser / Andreas René Klement
siehe auch: Die neue U-Bahngarnitur Typ V von Wolfgang Kremser |
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