Grenzüberschreitende Fahrgastgruppe in Tirol
Zusammenarbeit von FAHRGAST und PRO-BAHN
Der gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN e.V. Landesverband Bayern und die Österreichische Fahrgastvertretung FAHRGAST gründen eine Arbeitsgruppe zur Förderung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs.
Der Leiter der Regionalgruppe Allgäu - die Gruppe mit Sitz in D-87448 Waltenhofen gehört zum Regionalverband Augsburg und Schwaben, Landesverband Bayern des gemeinnützigen, in ganz Deutschland tätigen Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V. -, Jürgen Schmid, und ein weiteres Mitglied, Martin Teißl aus Schwaz in Tirol, gründeten am 7. Feber 1999 die Arbeitsgruppe PRO BAHN ALLGÄU/TIROL zur Förderung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Die Gründung erfolgte auf der Bahnfahrt von Weilheim nach Schongau (Bayern). Dr. Matthias Wiegner, Vorsitzender von PRO BAHN e.V. Landesverband Bayern, war bei der Gründung anwesend. Die Arbeitsgruppe PRO BAHN ALLGÄU/TIROL ist eine Regionalgruppe der Österreichischen Fahrgastvertretung FAHRGAST unter Beteiligung der Regionalgruppe Allgäu von PRO BAHN e.V. Landesverband Bayern.
Sie wird sich in erster Linie der Attraktivierung des Öffentlichen Personen(nah)verkehrs auf der von den ÖBB und der Deutschen Bahn AG (DB-AG) betriebenen Bahnstrecke (Außerfernbahn), die von Innsbruck über Seefeld, Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen, Griesen, Ehrwald, Reutte, Vils, Pfronten-Steinach nach Kempten (Allgäu) führt, widmen. Auf dem Streckenabschnitt Reutte - Pfronten-Steinach wurde zum Fahrplanwechsel im Herbst 1996 der Personenverkehr eingestellt. Die Beförderung der Reisenden erfolgte mit Bussen im Schienenersatzverkehr. Aus diesem Grund hat die Regionalgruppe Allgäu von PRO BAHN e.V. Landesverband Bayern mit zahreichen Personen und Institutionen in Deutschland und Österreich Verhandlungen aufgenommen.
In Zusammenarbeit mit vielen anderen Anhänger(inne)n des Öffentlichen Personen(nah)verkehrs konnte - aufgrund der durch das Land Tirol in Aussicht gestellten Zahlungen - erreicht werden, daß am 24. Mai 1998 der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Pfronten-Steinach (Allgäu) - Reutte in Tirol wieder aufgenommen wurde. Da die gesamte Bahnstrecke dreimal die Deutsch-Österreichische Grenze passiert, beschlossen Jürgen Schmid und Martin Teißl zur besseren Durchsetzung von Fahrgastinteressen die Gründung der Arbeitsgruppe PRO BAHN ALLGÄU/TIROL zur Förderung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Martin Teißl wurde aus diesem Grund zusätzlich Mitglied bei der Österreichischen Fahrgastvertretung FAHRGAST.
Zur Zeit wird im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) von der Firma RegioRail Verkehrssysteme GmbH (Mannheim) eine weitgehend von der EU, dem Land Tirol und dem Freistaat Bayern finanzierte Studie zum Thema "Projekt: Machbarkeits-Marketingstudie zur Zukunft der Außerfernbahn von Kempten bis Innsbruck" erstellt. PRO BAHN ALLGÄU/TIROL vertritt bei der Erstellung dieser Studie die Interessen der Fahrgäste und fordert u.a., daß im Rahmen dieser Studie, der betriebswirtschaftlichen Situation die volkswirtschaftliche als Pendant gegenübergestellt werden soll. Auf diese Weise sollen die Verpflichtungen der "Politik" im allgemeinen sowie der EU-Regionalpolitik im speziellen herausgearbeitet werden: Schaffung von beschäftigungs-, umwelt- und verkehrspolitischen etc. Rahmenbedingungen (nachhaltige Regionalentwicklung), die den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Touristen einer Region gerecht werden und eine bessere Auslastung der Bahninfrastruktur als Folge nach sich ziehen.
Um die Studie einem ausgewogenen Ergebnis entgegenführen zu können, sollten nach Meinung von PRO BAHN ALLGÄU/TIROL auch die Bahnbenützerinnen und -benützer [behinderte und alte Menschen dürfen dabei nicht vergessen werden], um ihre Meinung gefragt werden. Weiters wird darauf zu achten sein, daß den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Bahnhöfen und im Fahrdienst bei der Erstellung der Studie die Möglichkeit geboten wird, ihre Meinungen, Ideen, Anregungen etc. (auch im Hinblick auf die Wiederaufnahme bzw. den Ausbau des Schienengüterverkehrs) einzubringen. Das Personal einfach wegzurationalisieren und von den zu treffenden Entscheidungen auszuschließen, hält PRO BAHN ALLGÄU/TIROL für den falschen Weg.
Ob und wie weit den Wünschen von PRO BAHN ALLGÄU/TIROL bei der Erstellung der Studie entsprochen wird, muß sich erst zeigen. Darüber und über weitere Aktivitäten von PRO BAHN ALLGÄU/TIROL wird zu einem späteren Zeitpunkt zu berichten sein.
Martin Teißl