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FAHRGAST - Die Zeitung
Ausgabe 1/98 - April 1998
www.fahrgast.at/z98-1-2.htm - Letzte Änderung dieser Seite am 14.9.1999 (ARK)
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Symposium ÖBB - "Wir sind Bahn"

Wie bereits letztes Jahr gab es auch heuer wieder ein Gipfeltreffen zwischen den ÖBB und den im Rahmen von "Wir sind Bahn" kooperierenden Verkehrsinitiativen. Am 2.3. diskutierten in Salzburg Vertreter von Verkehrs- und Fahrgastinitiativen aus allen Bundesländern mit den ÖBB-Regionalmanagern und Marketingchef Forster über die "Fahrgastfreundlichkeit der Bahn".

In mehreren Arbeitskreisen zu den Themen Fahrplan, Fahrgastinformation, Fahrzeuge und Tarifgestaltung wurden die heißen Eisen beredet, die den ÖBB-Kunden das Bahnfahren erschweren, und Lösungsmöglichkeiten gesucht. Während früher der Fahrgast oft das Gefühl hatte, mit seinen Verbesserungsvorschlägen nicht ernst genommen zu werden, kann heute auf ÖBB-Seite die Bereitschaft, den Fahrgästen möglichst weit entgegenzukommen, nicht übersehen werden. Seitens der ÖBB-Vertreter gab es großteils die Einsicht, daß es auch innerhalb der ÖBB zu einem gewaltigen Umdenk- und Umorientierungsprozeß kommen müsse.

Dieser Prozeß ist allerdings noch immer mühsam, wenn man z.B. an Fahrgast-Information, Service in den Zügen, Fahrradmitnahme etc. denkt. Hier wurde den ÖBB ein Wunschkatalog seitens der Verkehrsinitiativen übermittelt.

Allerdings wurden in der Zwischenzeit auch die Rahmenbedingungen für das Bahnunternehmen andere, sodaß sich jeder Wunsch zuerst die Frage gefallen lassen muß, ob er was kostet und wenn ja, wieviel, und wer es zahlt. So werden sich künftig ÖBB und Verkehrsinitiativen wohl häufig in den Vorzimmern der hohen Politik über den Weg laufen, wenn sie auf jeweils ihre Weise versuchen, diese an ihre Verantwortung für einen attraktiven öffentlichen Verkehr zu erinnern.

Die Ergebnisse der Tagung:

  • Die Bereitschaft zur Kooperation ist gewachsen: Immerhin sind die ÖBB bereit, Vertreter der Verkehrsinitiativen zu den drei Projektgruppen zur Fahrplangestaltung, zur Fahrpreisgestaltung und zur Entwicklung eines Fahrgastinformationssystems beizuziehen.
     
  • Begrüßt wurde von den Verkehrsinitiativen der Abschluß von Verkehrsdienstverträgen in fast allen Bundesländer zwischen den ÖBB und den einzelnen Ländern. In den meisten Verkehrsdiensteverträgen verpflichten sich die Länder zur Anschaffung neuer Fahrzeuge und bekommen einen attraktiven Fahrplan garantiert, womit gleichzeitig der Ausbau der Infrastruktur seitens des Bundes (zumindest bis zu 80 %) gewährleistet wird.
     
  • Deutlich wurde bei dieser Tagung auch, daß die Politik gefordert ist, die Leitlinien der künftigen Verkehrspolitik zu bestimmen und die Finanzmittel zu sichern.
     
  • Nachdenklich muß dabei stimmen, daß die Finanzierung eines attraktiven österreichweiten Taktfahrplanes jährlich genau so viel kosten würde, wie der Bau von 3 km Autobahn, nämlich "nur" 1 Mrd. S!

Die Verkehrsinitiativen werden daher in der Zukunft mehr Druck in Richtung Politik erzeugen müssen, um den nötigen Finanzmittel für den Öffentlichen Verkehr sicherzustellen. Sie fordern vor allem das seit Jahren angekündigte Nahverkehrsfinanzierungsgesetz vom Bundeskanzler und Verkehrsminister ein.

Andreas Schwarz - Peter Haibach

siehe auch: WIR SIND BAHN    FAHRGAST 2/99


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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